Eine frühe Erkennung und Diagnose ist wichtig für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Mit einer gezielten Therapie kann der Erkrankung in früher Phase begegnet und der Krankheitsverlauf verzögert werden.
Folgende Inhalte der Früherkennung basieren auf Informationen der Schweizerischen Alzheimervereinigung. Für weiterführende Informationen besuchen Sie bitte auch www.alz.chWie lässt sich feststellen, dass mit der geistigen Leistungsfähigkeit etwas nicht stimmt? Ab wann ist eine Früherkennung möglich? Es gibt eine Reihe von Warnzeichen, die uns dazu bewegen sollten, zwecks Früherkennung einen Arzt aufzusuchen. Das Vorliegen solcher Warnzeichen beweist jedoch noch nicht, dass jemand eine Demenz hat. Um zu einer zuverlässigen Diagnose zu kommen, sind vertiefte medizinische Abklärungen und neuropsychologische Tests unerlässlich.
Vergesslichkeit
Die Person hat deutlich Mühe, sich neue Informationen wie z.B. Namen zu merken. Sie vergisst Verabredungen, Ereignisse usw. Zu Beginn ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen, mit zunehmender Vergesslichkeit später auch das Langzeitgedächtnis.
Sprachliche Verarmung
Die Person findet häufig mitten im Satz das richtige Wort nicht und benutzt schliesslich ein anderes Wort aus einem ähnlichen Kontext (etwa „Fuss“ für „Schuh“) oder eine Umschreibung. Sie mag auch Begriffe verwechseln oder neue Wörter erfinden. Es wird schwieriger, sie zu verstehen und sie hat ihrerseits zusehends Mühe, einem Gespräch zu folgen. Ihre Sprache vereinfacht sich.
Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme
Die Person hat bisweilen Mühe, sich zurechtzufinden und kann sich plötzlich in einer eigentlich vertrauten Umgebung verlaufen. Sie mag sich an einem Ort wiederfinden, ohne sich erklären zu können, wie sie dorthin geraten ist. Solche Orientierungsstörungen können gerade beim Autofahren zu Schwierigkeiten führen. Die Person mag weiter Gegenstände an durchaus unlogischen Orten ablegen (z.B. Zahnbürste im Kühlschrank) und sie dann erst viel später durch Zufall wiederfinden. Sie hat auch Schwierigkeiten mit dem Zeitgefühl und bringt gelegentlich die Tageszeiten durcheinander.
Schwierigkeiten bei praktischen Alltagstätigkeiten
Im Alltag (oder auch im Beruf) hat die Person plötzlich Mühe, gewohnte Tätigkeiten auszuführen, weil die Vorgänge zu schwierig werden. Dies äussert sich etwa durch Probleme im Gebrauch von Geräten wie etwa die Fernbedienung oder Haushaltsgeräte, aber auch z.B. beim Schuhbändel binden.
Probleme mit Planung, abstraktem Denken und Einschätzung der Situation
Tätigkeiten, die komplexere Denkprozesse umfassen, führen schnell einmal zu Überforderung, z.B. bei administrativen Aufgaben (Zahlungen ausführen, Steuererklärung ausfüllen). Oft werden solche Tätigkeiten in der Folge vernachlässigt. Eine falsche Einschätzung der Situation kann sich etwa so äussern, dass die Person sich nicht saisongerecht kleidet oder dass sie ein Kleinkind, das sie hüten soll, überhaupt nicht beaufsichtigt.
Stimmungsschwankungen
Die Stimmung der betroffenen Person schwankt stark und kann aus scheinbar unerklärlichen Gründen von Zufriedenheit in Verzweiflung oder Wut umkippen. Die Stimmungsveränderungen lassen sich jedoch auch mit den Gefühlen der Person erklären, die zu Beginn die verschiedenen Einbussen der eigenen geistigen Leistung wahrnimmt. Dies kann Angst, Scham, Wut, Frustrationen, Niedergeschlagenheit und ähnliche Gefühle aufkommen lassen.
Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens
Nahestehende stellen bei der betroffenen Person deutliche Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit im Vergleich zu früher fest. Die Person kann reizbar, ängstlich oder misstrauisch sein. Sie kann sich auch unangemessen verhalten, etwa durch völlige Distanzlosigkeit gegenüber Unbekannten, ein aufdringliches Verhalten oder anzügliche Bemerkungen.
Wahnhafte Vorstellungen
Die Person scheint unbewusst nach Erklärungen für die Einbussen ihrer geistigen Leistungsfähigkeit zu suchen, und die Reaktionen darauf in ihrem Umfeld ebenfalls. Sie ist dadurch sehr beunruhigt und fühlt sich sozusagen angeklagt. Sie sucht nach „logischen“ Erklärungen für Vorkommnisse: Verlegte Gegenstände mag sie als gestohlen betrachten und bestimmte Personen des Diebstahls bezichtigen.
Antriebslosigkeit
Die Person neigt dazu, sich aus dem sozialen Leben zurückzuziehen. Sie pflegt Hobbys und persönliche Kontakte nicht mehr, verzichtet auf gesellschaftliche Anlässe und wird zusehends passiv. Es fehlt ihr an Antrieb und die geringste Tätigkeit scheint ihr enorm viel Energie abzuringen.